VI. Generation 1777-1826


6. Generation

SIMON SCHWÄRZER

 
Simon SchwärzerSimon Schwärzer ist das 8. der 11 Kinder von Johann und Maria Hueberin und als „faber ferrarius“, also Eisenschmied, in „Unter Schoenberg“ bei Innsbruck tätig. Im Mai 1819 heiratet er die Tochter vom Gallhofbauern aus Telfes im Stubai, Elisabeth Wankerin.
Interessant ist der Eintrag über das Alter der Brautleute im Heiratsbuch: „etas Sponsi 36, Sponsa 20“. Hier wurde wohl bei beiden etwas geschwindelt, Simon ist nämlich 41 ½ Jahre alt, seine Braut erst 18 ½, also um ganze 23 Jahre jünger.
 
Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor, wobei die ersten drei in Schönberg zur Welt kommen, das letzte aber wird in Uttenheim geboren, wo Simon und Elisabeth beim „Bachbauern in der Herberge“ sind.
Vermutlich arbeitet Simon beim Schmied in Gais, denn im November 1825 „Verkauft Johann Oberhuber von Gais, dem Simon Schwärzer Schmid dortselbst … die Baurecht und Gerechtigkeit einer Hammerschmidte und darauf erbauten Behausung samt dazugehörigen Wasserrunst und übrigen Rechten“, um einen „Kaufschilling“ von insgesamt 1.220 Gulden. So wird Simon der erste „Goasinga-Schmied“mit dem Familiennamen Schwärzer. Gleichzeitig ersteht er auch noch eine zweite „Hammer Schmitte nächst unter der obersten Mühl gelegen nebst einem dazugehörigen Gartl, welche von der Gisse verschüttet worden… und eine Gerechtigkeit wegen eines Stampfes (= Mühle) so aus der Kalkschmidhuben “. 
Am 26. Juni 1826 knapp acht Monate nach dem Kauf, verstirbt Simon Schwärzer jedoch ganz plötzlich an „Lungenbrand“. Für seine Frau Elisabeth und die Kinder beginnt eine sehr schwierige Zeit.
 
Gemeinsam mit dem Schreiber Johann Oberschmied erstellt der Gemeindevorstand von Gais, Peter Hellweger, im November 1826 „die Inventur des wohlgeachteten Simon Schwärzer, Schmiedmeister allhier und beschreibet und taxiert… 
Jn Stall: 2 Kühe, 2 Gaiß, 1 Kitz, 1 Schaf, 1 Wasserschaf(f), 2 Mistgabeln…
Jn der Stuben: …1 Weckeruhr, 2 Sichel, 3 Fußeisen, 1 abgetragene Jacke…
Jn der Schmitten: 17 Zang(en), 1 ganzer Rossbeschlagzeug, 7 Hammer, 10 Nageleisen, ½ zentner altes Eisen, 20 Rosseisen, kleine det(t)o 18 und ein Schraufstock, 1 Schl(e)ifstein…“ 
 
Nur vier Tage später findet in der „Landgerichtskanzley Taufers … vor dem Landrichter Herrn Augustin von Leys … die Abhandlung des Simon Schwärzer, Schmidmeisters von Gaiß“ statt. Der Bachbauer von Uttenheim wird zum „Curator“, also zum Vormund der Kinder bestimmt, die Gegenüberstellung des Vermögens und Schulden ergibt einen „Activstand von 2.252 Gulden 27 Kreuzern“. Weiters wird bestimmt, dass „die gehörte Wittwe Elisabeth Wanker ihre Kinder unklagbar zuverpflegen, und dieselben bey herannahenden Fähigkeit auf ihre der Wittwens eigene Kösten ein Handwerk erlernen zu lassen“.
 
Die junge Witwe bleibt mit den Kindern auf dem Hof in Gais und vermutlich arbeitet Simon Ludwig, der Sohn vom Moritzner Schmied, in der Schmiede. Dieser Simon heiratet dann im Juni 1829 die 29-jährige Witwe Elisabeth Wankerin, sie haben acht Kinder. Im Mai 1840, bei der Geburt ihres letzten Kindes, stirbt Elisabeth an „Blutsturz“. 
 
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